Bärlauch

Lateinisch (Botanisch): Allium ursinum
Englisch: Ramson

Herkunft

Bärlauch ist seit mehr als fünf Jahrtausenden bekannt. Auch die alten Germanen kannten und liebten das grüne Frühlingskraut. Nicht nur, weil Bärlauch zu den ersten Kräutern im Jahr zählt, sondern auch weil die Germanen glaubten, dass die von ihnen so gefürchteten Bären auf einige Pflanzen und Kräuter im Wald ihre Kräfte übertragen könnten. Durch den Verzehr erhofften sie sich, dass auch sie selbst Bärenkräfte bekommen würden.

Merkmale und Anbau

In wilder Form ist Bärlauch in ganz Europa sowie in Nordasien heimisch. Er gedeiht vor allem in schattigen Laub- und Auenwäldern, doch auch in die heimischen Gärten ist Bärlauch inzwischen eingezogen und kann dort angebaut werden. Um zu wachsen sollte man Bärlauch jedoch feuchte, humusreiche Böden bieten. Schon früh im Jahr, gleich nach den
Schneeglöckchen, sprießt Bärlauch aus der Erde und verkündet mit seiner Würze den Frühling. Die Ernte der aromatischen Blätter sollte vor der Blüte erfolgen. Deshalb ist Bärlauch vor allem in den Monaten März bis Mai im Handel erhältlich.

Aroma und Verwendung

Bärlauchblätter verströmen einen knoblauchartigen Geruch. Das kommt von der hohen Konzentration verschiedener Schwefelverbindungen. Doch die Schwefelverbindungen des Bärlauchs sind, chemisch betrachtet, stärker an die Eiweißstoffe gebunden. Deshalb verströmt Bärlauch nach dem Verzehr auch nicht so starken Knoblauchgeruch. Verwendet werden vom Bärlauch die frischen Blätter. Bärlauch sollte nicht mitgekocht werden, sonst verliert er an Aroma. Zur Würzung von Suppen eignet sich klein gehackter und in Eiswürfeln eingefrorener Bärlauch. So bleibt das Aroma erhalten.

Heilkunde

Dass Bärlauch heilende Kräfte in sich birgt, ist bereits seit Jahrtausenden bekannt. Tatsächlich wirken die grünen Bärlauchblätter gegen Bakterien und gegen Pilze. Bärlauch wirkt sich positiv auf die Durchblutung aus und verhindert außerdem ein Verkleben der kleinen Blutplättchen.

Bärlauch findet man in schattigen Laub- und Auenwäldern. Beim Sammeln ist Vorsicht geboten: Denn die langen, lanzett-förmigen Blätter von Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen sehen Bärlauch zum Verwechseln ähnlich. Die Maiglöckchen- und Herbstzeitlosenblätter allerdings sind hochgiftig. Die sicherste Art Bärlauchblätter zu erkennen, ist an den Blättern zu riechen. Bärlauch verströmt knoblauchartiges Aroma.