Koriander
Lateinisch (Botanisch): Coriandrum sativum L.
Englisch: Coriander
Französisch: Coriandre
Geschichte:
Koriander gehört zu den ältesten Gewürzen, die von Menschen zum Verzehr verwendet werden. In ägyptischen Papyrusschriften (1.500 v. Chr.), Sanskritschriften, Bibeltexten werden bereits Koriandersamen erwähnt. Man fand sie auch bei Ausgrabungen neolithischer Kulturen. Der Name Koriander stammt wahrscheinlich vom griechischen Wort »KORIANNON« und bedeutet Wanze. Unreifer und frischer Koriander riecht unangenehm streng und wanzenartig, daher auch die Bezeichnung »Stinkdill« oder »Wanzendill«.
Hauptanbaugebiete:
Koriander stammt wahrscheinlich aus dem östlichen Mittelmeergebiet und wird auch heute noch in den Ländern Ägypten, Syrien und Marokko feldmäßig kultiviert. Weitere bedeutende Anbaugebiete befinden sich in Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Polen, Tschechien, Indien, Ostafrika und ganz Amerika.
Beschreibung:
Die Pflanze ist 1-2 jährig in Kultur und von ungefähr 30-60 cm Höhe. Aus den weißen oder blaßrötlichen Blüten entstehen kugeligrunde, gelbliche, gelbbraune bis gelbrötliche, gerippte Teilfrüchte von 3-5 mm Durchmesser. Nach dem Trocknen duften sie würzig aromatisch und schmecken mildwürzig und etwas brennend.
Verwendung:
In einigen asiatischen und südamerikanischen Ländern verwendet man auch die frischen Korianderblätter zum Würzen. Allerdings müssen die Blätter frisch verarbeitet werden, denn durch Trocknung verlieren sie ihr Aroma. Auch die Wurzeln müssen frisch verarbeitet werden.
Osteuropäische Koriandersamen sind kleinkörnig mit einem hohen Anteil an ätherischem Öl, während z.B. die nordafrikanischen Sorten heller, großkörniger und mit einem geringeren Ölgehalt versehen sind. Zu den Inhaltsstoffen gehört vor allem Linalvol, der wanzenartige Geruch ist auf einen Aldehyd, das Trans-Tridecen-(2)-al-(1) zurückzuführen. Koriandersamen passen ideal zu Kohl. Aber auch Saucen, Fleisch- und Wildgerichte, Brühwurst und Aufschnitt, Gewürzmischungen (Curry-Pulver) uvm. erhalten eine besondere Note.
In der Naturheilkunde wird Koriander bei Blähungen, Völlegefühl und leichten krampfartigen Magen- und Darmstörungen eingesetzt. Korianderhonig oder ein aus Koriander bereiteter Tee, mit Ingwer und etwas Honig gesüßt, lindert die Beschwerden bei Erkältungskrankheiten. Generell wird Koriander eine nervenberuhigende Wirkung zugeschrieben.