Liebstöckel
Lateinisch (Botanisch): Levisticum officinale
Englisch: Lovage
Herkunft
Ursprünglich war das Liebstöckel-Kraut, das auch den Namen Maggi-Kraut, Luststock oder Badekraut trägt, wohl im Orient beheimatet, doch es eroberte schnell die Welt. Die alten Römer liebten die Pflanze, wussten schon früh die hohe Würzkraft zu schätzen. Darauf weist auch der Name hin. Denn der Begriff „Liebstöckel“ kommt vom lateinischen Wort „Ligusticum“ (also Ligurien). Liebstöckel verbreitete sich durch den Anbau in Klostergärten immer weiter Richtung Norden.
Merkmale und Anbau
Liebstöckel gehört, botanisch betrachtet, zur Familie der Doldengewächse. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch, ist mehrjährig. Optisch erinnert Liebstöckel ein bisschen an einen überdimensionalen Sellerie. Meist wird Liebstöckel auf Feldern angebaut, aber auch im Garten gedeiht er ausgesprochen gut.
Aroma und Verwendung
Liebstöckel zeichnet sich durch sein besonderes Aroma aus. Die Blätter würzen, klein gehackt, Suppen und Eintöpfe, sie passen aber auch zu Fleisch, Soßen, Salaten. Und auch sauer Eingelegtes bekommt durch das Suppenkraut den nötigen Pep. Mancherorts werden die jungen Blätter und Stängel sogar als Gemüse zubereitet. Besonders häufig findet Liebstöckel in der ligurischen Küche Verwendung. Die Blätter sollten erst am Ende der Garzeit zugegeben werden, so verlieren sie weniger Aroma. Achtung: Liebstöckel unbedingt sparsam zugeben, denn das Kraut verfügt über eine enorme Würzkraft.
Heilkunde
Liebstöckel gilt als harntreibend, wird deshalb — mit viel Flüssigkeit — zur Durchspülungstherapie eingesetzt. Auch zur Vorbeugung von Nierengrieß leistet Liebstöckel gute Dienste. Es sollte allerdings (wegen der harntreibenden Wirkung) bei stark eingeschränkter Nieren- oder Herzfunktion nicht eingesetzt werden. Außerdem hat Liebstöckel eine photosensibilisierende Wirkung, man sollte also — bei längerer Anwendung — unbedingt auf intensive UV-Bestrahlung verzichten. Zur Medizin-Herstellung wird auch die Liebstöckel-Wurzel verwendet.